Traute Siefert ist neue Projektleiterin

Seit ersten April ist Traute Siefert Projektleiterin der Bewerbung Offenburgs für die Landesgartenschau 2032/34 und folgt damit Jutta Herrmann-Burkart nach, die sich für einen beruflichen Wechsel entschieden hat. Das OFFENBLATT sprach mit der 50-jährigen Freiraumplanerin über die neuen Herausforderungen.

Frau Siefert, Sie waren von Anfang an Mitglied der Projektgruppe – was ändert sich jetzt?
Traute Siefert: Ich trage künftig die Verantwortung für die Gesamtkoordination. Ich bin dadurch ganz anders eingebunden. Um den Anforderungen nachzukommen, wurde ich für die Projektleitung freigestellt. Es ist für mich eine sehr spannende Aufgabe. Ich habe zwar schon Landesgartenschauen gestaltet und vom Wettbewerb bis zur Eröffnung begleitet, aber noch keine Bewerbungsphase miterlebt.

Welche Hürden müssen denn genommen werden?
Siefert: Von Hürden möchte ich nicht sprechen. Wichtig ist die Erarbeitung eines Sportkonzepts – da ist der städtische Sportchef Michél Elsté federführend. Es geht um die Verfügbarkeit der derzeitigen OFV-Fläche und um ein Ersatzareal für den Verein. Nach den Sommerferien setzen wir auf einen einstimmigen Beschluss des Gemeinderats – das wäre ein ganz wichtiges Signal.

Wie geht es mit der Bürgerbeteiligung weiter?
Siefert: Es gab ja im Februar bereits zwei Workshops für die Bürgerschaft und für Jugendliche. Jetzt geht es mit der Kinderbeteiligung weiter. Darum kümmert sich auch Kirstin Niemann und ihr Team von der Stadtentwicklung. Die Einbindung der Kindergartenkinder erfolgt in den beteiligten Einrichtungen selbst. Sie entscheiden über das Format, ob sie das Thema im Rahmen eines kleinen Projekts aufgreifen oder immer mal wieder aufrufen. Wir denken an weitere Beteiligungen verschiedener Gruppierungen aus Sport und Wirtschaft und von Vereinen.

Worin liegt für Sie denn der größte Charme der Bewerbung?
Siefert: Bisher ist die Kinzig trennend – sie soll zum verbindenen Element werden. Es geht um Zugänglichkeit und Erlebbarkeit. Mit der Umgestaltung des OFV-Geländes wird eine zusätzliche Freifläche geschaffen, die als zentraler Park fungieren wird. Die Bürger/innen bekommen einen großzügigen Erholungsraum am Wasser. Der größte Charme liegt für mich in der Nähe zur Innenstadt.

Wie sieht der Zeitplan aus?
Siefert: Im Sommer ist voraussichtlich die offizielle Auslobung. Dann haben wir bis zur Abgabe der Machbarkeitsstudie fünf Monate Zeit. Im Frühjahr 2020 wird die Bereisungskommission die Gemeinden besuchen, die sich beworben haben. Da ist es wichtig, dass die Offenburger/innen sichtbar hinter der Bewerbung stehen. Mit einer Entscheidung des Ministerrats rechnen wir Sommer 2020.

Und dann kann die Stadt erst einmal durchatmen?
Siefert: Wenn wir den Zuschlag erhalten, wovon wir natürlich ausgehen, wird anschließend der europaweite Wettbewerb zur eigentlichen Gestaltung der Flächen starten. Bevor die Fläche umgestaltet werden kann, muss ein neues Sportgelände gebaut werden. Deshalb kann von Durchatmen eigentlich keine Rede sein. Die Stadt braucht die Zeit, um all die Vorhaben zu planen, die Menschen zu beteiligen und letztendlich auch zu bauen.

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